Annemie Special – Cordula Stratmann – 25.06.2001 – Köln
WDR-Studio, Köln
Leider war ich mal wieder wenige Tage zu spät und alle Karten für ‚Zimmer frei‘ beim WDR waren ausverkauft. „Vor dem Jahr 2002 gibt es nichts mehr”, bedauerte der freundliche Mann beim Kartenservice. „Aber ich habe da noch ‘Annemie’ anzubieten. Eine Sondersendung in den Kulissen von ‘Zimmer frei’.” Warum nicht mal Annemie, dachte ich, nickte und holte Karten für den Gatten und mich. Cordula Stratmann fand ich in ihrer Rolle als Nachbarin Annemie Hülchrath in ‘Zimmer frei’ immer sehr vergnüglich
Am Nachmittag ging es los. Ankunftszeit vor dem WDR in Köln war 17 Uhr. Ich war inzwischen leicht skeptisch, weil ich mich zart erinnerte, irgendwo im Internet gelesen zu haben, dass jemand eine Annemie-Special-Sendung gar nicht gut fand. Super! War ja toll, dass ich nun extra hinfuhr, um es mal anzusehen. Blöderweise fiel mir jetzt auch auf, dass die Karten nicht teuer gewesen waren. Eher so ein symbolischer Preis. Nochmal super. Wenn die so billig waren, dann nur, damit irgendwelche Trottel den Weg ins Studio finden würden. Na, herzlichen Glückwunsch!
Zum Glück bin ich ein äußerst positiver Mensch, dessen Glas auch bei einem feuchten Restbestand noch fast halbvoll ist. Darum war ich zwar auf Langeweile und “Warum sitz ich hier??” eingestellt, ließ alles aber doch sehr offen auf mich zukommen. Soll keiner behaupten, ich wäre nicht risikobereit!
Der WDR hatte keinen Personaleinsatz gescheut, um die Zuschauer zum richtigen Studio gelangen zu lassen. An der Empfangsdame (“Augenblick, ich muss hier nur die Leute zuordnen können.”) vorbei ging es zum Namenslisten-Abhaker (“Tewitz?”), zur Kartenabreißerin (*ratsch* “Hier lang.”), zum Garderobenmann (“Ich passe speziell auf IHRE Tasche auf.”), am 1. Aufpasser vorbei (“Treppe runter, bitte!”), am 2. Aufpasser vorbei (“Hier nicht. Noch eine Treppe weiter runter.”), am 3. Aufpasser vorbei (“Immer geradeaus. Da gibt’s auch was zu trinken.”), zum Getränkeausschenker (“Bitteschön!”) und bis vor die Studiotüre, vor der die letzte Aufpasserin stand und gar nichts sagte. War ja auch nicht nötig, wir waren angekommen.
Als die Studiotür aufging, hörte ich eine Frau hinter uns sagen: “Aber nicht in die erste Reihe!” Das war genau das, was wir auch nicht wollten. Es gab sechs Reihen und wir fanden wunderbare Plätze in der Mitte der dritten Reihe. Die beiden Plätze neben mir waren reserviert und ich war gespannt, wer sich dort hinsetzen würde. Irgendein Prominenter? Würde ich ihn kennen? So ganz bewandert bin ich bei Prominenten nämlich nicht und ich laufe auf der Straße meistens an ihnen vorbei und der Gatte sagt dann: “Haste nich gesehen? Anke Engelke” … oder Wolfgang Niedecken oder Birgit Schrowange oder ‘der von der Lindenstraße mit den langen Haaren’.
In dem Pulk der Kameraleute und Organisatoren tauchte auf einmal eine schmale Gestalt mit großer Brille auf. Illona Christen! Das war bestimmt die Prominente, die auf die Plätze neben uns kam und ich hatte sie erkannt! Lässig rammte ich dem Gatten den Ellenbogen in die Seite und flüsterte: “Da ist Illona Christen!” Er blickte kurz hin und sagte: “Nee. Das ist nicht Illona Christen.” Er hatte Recht. Die Dame, die fast so aussah wie Illona Christen, verschwand in den WDR-Bereich, und die Treppe hoch und genau auf die reservierten Plätze zu kamen ein Handkameramann und seine Kabelhilfe. Ey, super! Das war ja wieder mal ein Volltreffer.
Das Studio war die Original-Kulisse von ‚Zimmer-frei‘ und wunderbar bunt. Natürlich wieder mal viel kleiner, als es im Fernsehen aussieht, aber noch schöner. Wir wurden mit leiser Götzi-Musik angenehm zugeplätschert, dann kam plötzlich Cordula Stratmann, begrüßte das Publikum und machte mit ihrer lockeren Art frische Stimmung. Sie sah ziemlich jung und niedlich aus, hatte halblange, blonde Haare und war sehr sympathisch. Mit emotionalem Abstand redete sie über Annemie Hülchrath. “Die versteht keine Ironie. Bei der dürfen Sie ruhig lachen, wenn Ihnen was lustig vorkommt” Fand ich sehr interessant, dass sie ganz bewusst als Cordula Stratmann dort stand und erst mit anderer Kleidung und Perücke zu ‘Annemie’ mutierte. Als sie zur Maske ging, übernahm ein junger Mann die obligatorische “Jetzt- klatschen- wir- mal- ganz- spontan- und- begeistert- Übung”, dann wurden die letzten freien Plätze durch Umsetzen des Publikums geschickt vertuscht und es konnte losgehen.
Annemie Hülchrath, eigentlich eine Kunstfigur, hier aber doch ganz echt, kam lachend herein, in der Hand eine Tüte mit Gebissschützern, die sie freigiebig im Publikum verteilte. Der Mensch, um den es in dieser Sendung ging, der nicht da war, aber von dem es Gefilmtes zu sehen gab, war nämlich Axel Schulz, der Boxer. Oh je. Auch das noch. Ein blöder Boxer. Heute schien ja echt mein Glückstag zu sein! Es war trotzdem sehr lustig, die Kommentare von Annemie zu den Gebissschützern zu hören. “Die suppen immer so voll!”, und ich amüsierte mich prächtig. Plötzlich eine Regiedurchsage. Irgendwo war ein Kabel defekt und es musste alles nochmal gedreht werden. Großes Gelächter im Publikum, als Annemie ihre Gebissschützer wieder einsammelte und uns ermahnte, gleich nochmal ganz erstaunt zu sein. Sie zog nach draußen ab, kam aber kurz danach schnell wieder herein, weil sie ihre Schlüssel auf dem Tisch vergessen hatte.
Dann kam sie erneut strahlend durch die Türe, schwenkte die Tüte mit den weißen Plastikteilen und das Publikum tat sehr erstaunt und lachte locker und gut gelaunt. Das war nicht schwer, weil die kleine Panne schon gute Laune gemacht hatte. Das hätte man nicht besser planen können. In den nächsten 45 Minuten brachte Annemie ihre Kommentare und zwischendurch waren die Filme von ihrem Besuch bei Axel Schulz zu sehen. Und da musste ich schon wieder mal ein Vorurteil über Bord schmeißen. Axel Schulz war total schlagfertig – beruflich und geistig – und hatte einen superguten Humor. Nix mit doof. Total nett, leise und witzig. Er wirkte normal, sehr souverän und ließ wunderbar passende Kommentare los. Wirklich klasse! ‘Tschuldigung, Axel Schulz.
Bei den Filmen und auch bei den Kommentaren gab es immer wieder etwas zu lachen und ratzfatz waren wir am Ende der Aufzeichnung angekommen. Aus der Regie kam ein zufriedenes: “Prima, prima, prima.” Cordula Stratmann fragte leicht verwundert: “Wie? Nichts neu?”, aber es war alles ohne weitere Pannen ‘im Kasten’. Wir zogen an den ganzen Aufpassern vorbei den Weg zurück, der Garderobenmann hatte tatsächlich auf unsere Tasche aufgepasst, und mit einem letzten, freundlichen “Auf Wiedersehen!” wurden wir ans Sonnenlicht zurückgelassen. Unerwartet früh, aber nach einem kurzweiligen und schönen Aufzeichnungstermin im Studio mit richtig guter Laune. Hat wirklich Spaß gemacht und Annemie war klasse! Sehr nett, sehr sympathisch und einfach humorvoll gut drauf.
Blöderweise war ich mal wieder wenige Tage zu spät und alle Karten für “Zimmer frei” beim WDR waren ausverkauft. “Vor dem Jahr 2002 gibt es nichts mehr”, bedauerte der freundliche Mann beim Kartenservice, “aber ich habe da noch ‘Annemie’ anzubieten. Eine Sondersendung in den Kulissen von ‘Zimmer frei’.” Warum nicht mal Annemie, dachte ich und sagte kurzentschlossen zu. Cordula Stratmann fand ich in ihrer Rolle als Nachbarin Annemie Hülchrath in ‘Zimmer frei’ immer sehr vergnüglich, darum also: ”Annemie-Special” am 25.6.2001, im WDR Am Nachmittag ging es los. Ankunftszeit vor dem WDR in Köln war 17 Uhr. Ich war inzwischen leicht skeptisch, weil ich mich zart erinnerte irgendwo im Internet gelesen zu haben, dass eine Annemie-Special-Sendung mal ziemlich blöde war. Super! War ja toll, dass ich nun extra hinfuhr, um es mal anzusehen. Blöderweise fiel mir jetzt auch auf, dass die Karten nicht teuer waren. Eher so ein symbolischer Preis. Nochmal super. Wenn die so billig waren, dann nur, damit irgendwelche Trottel den Weg ins Studio finden würden. Na, herzlichen Glückwunsch! Zum Glück bin ich ein äußerst positiver Mensch, dessen Glas auch bei einem feuchten Restbestand ‘noch fast halbvoll ist’. Darum war ich zwar auf Langeweile und “Warum sitz ich hier??” eingestellt, ließ alles aber doch sehr offen auf mich zukommen. Soll keiner behaupten, ich wäre nicht risikobereit! Der WDR hatte keinen Personaleinsatz gescheut, um die Zuschauer zum richtigen Studio gelangen zu lassen. An der Empfangsdame (“Augenblick, ich muß hier nur die Leute zuordnen können.”) vorbei, ging es zum Namenslisten-Abhaker (“Tewitz?”), zur Kartenabreisserin (*ratsch* “Hier lang.”), zum Garderobenmann (“Ich passe speziell auf IHRE Tasche auf.”), am 1. Aufpasser vorbei (“Treppe runter, bitte!”), am 2. Aufpasser vorbei (“Hier nicht. Noch eine Treppe weiter runter.”), am 3. Aufpasser vorbei (“Immer geradeaus. Da gibt’s auch was zu trinken.”), zum Getränkeausschenker (“Bitteschön!”) und bis vor die Studiotüre, vor der die letzte Aufpasserin stand und gar nichts sagte. War ja auch nicht nötig, wir waren angekommen. Inzwischen waren wir schon öfter als Zuschauer in einem Fernsehstudio gewesen und empfanden es als wohltuend, wie ruhig und normal es beim WDR zuging. So richtig geordnet und beamtenmäßig. Bei den freien Sendern war alles viel ätzender, und ganz viele hypergestylte Leute liefen dort mit Sprechgeräten herum und fühlten sich ungeheuer wichtig. Als die Studiotür aufging, hörte ich eine Frau hinter uns sagen: “Aber nicht in die erste Reihe!” Das war genau das, was wir auch nicht wollten. Es gab sechs Reihen und wir fanden wunderbare Plätze in der Mitte der dritten Reihe. Die beiden Plätze neben mir waren reserviert und ich war gespannt, wer sich dort hinsetzen würde. Irgendein Prominenter? Würde ich ihn kennen? So ganz bewandert bin ich bei Prominenten nämlich nicht und ich laufe meistens an ihnen vorbei und Rüdiger sagt dann: “Haste nich gesehen? Anke Engelke.” …oder Wolfgang Niedecken, oder Birgit Schrowange, oder ‘der von der Lindenstraße mit den langen Haaren’. In dem Pulk der Kameraleute und Organisatoren tauchte auf einmal eine schmale Gestalt mit großer Brille auf. Illona Christen! Das war bestimmt die Prominente, die auf die Plätze neben uns kam und ich hatte sie erkannt!! Lässig rammte ich Rüdiger den Ellenbogen in die Seite und flüsterte: “Da ist Illona Christen!” Er blickte kurz hin und sagte: “Nee. Das ist nicht Illona Christen.” Er hatte Recht. Die Dame, die fast so aussah wie Illona Christen, verschwand und die Treppe hoch und genau auf die reservierten Plätze zu kam ein Handkameramann und seine Kabelhilfe. Ey, super! Das war ja wieder mal ein Volltreffer. Das Studio war die Original-Kulisse von “Zimmer-frei” und wunderbar bunt. Natürlich wieder mal viel kleiner, als im Fernsehen zu sehen, aber eigentlich noch schöner. Wir wurden mit leiser Götzi-Musik zugeplätschert, dann kam plötzlich Cordula Stratmann, begrüßte das Publikum und machte mit ihrer lockeren Art frische Stimmung. Sie sah ziemlich jung und niedlich aus, hatte halblange, blonde Haare und war sehr sympathisch. Mit viel emotionalem Abstand redete sie über Annemie Hülchrath. “Die versteht keine Ironie. Bei der dürfen sie ruhig lachen, wenn ihnen was lustig vorkommt” Fand ich sehr interessant, dass sie ganz bewußt als Cordula Stratmann dort stand, und erst mit anderer Kleidung und Perücke zu ‘Annemie’ mutierte. Als sie zur Maske ging, übernahm ein junger Mann die obligatorische “Jetzt- klatschen- wir- mal- ganz- spontan- und- begeistert!- Übung”, dann wurden die letzten freien Plätze durch Umsetzen des Publikums geschickt vertuscht und es konnte losgehen. Annemie Hülchrath kam lachend herein, in der Hand eine Tüte mit Gebißschützern, die sie freigiebig im Publikum verteilte. Der Mensch, um den es in dieser Sendung ging und von dem man Filme sehen konnte, war nämlich Axel Schulz, der Boxer. Ohje. Auch das noch. Ein blöder Boxer. Heute schien ja echt mein Glückstag zu sein! Es war trotzdem sehr lustig die Kommentare von Annemie zu den Gebißschützern zu hören (“Die suppen immer so voll!”) und ich amüsierte mich prächtig. Plötzlich eine Regiedurchsage. Irgendwo war ein Kabel defekt und es mußte alles nochmal gedreht werden. Großes Gelächter im Publikum, als Annemie ihre Gebißschützer wieder einsammelte und uns ermahnte, gleich nochmal ganz erstaunt zu sein. Sie zog nach draußen ab, kam aber kurz danach schnell wieder herein, weil sie ihre Schlüssel auf dem Tisch vergessen hatte. Dann kam sie erneut strahlend durch die Türe, schwenkte die Tüte mit den weißen Plastikteilen und das Publikum tat sehr erstaunt und lachte absolut locker und gut gelaunt, weil der Anfang so schöne Pannen hatte. (Das hätte man nicht besser planen können!) In den nächsten 45 Minuten brachte Annemie ihre Kommentare und zwischendurch waren die Filme von ihrem Besuch bei Axel Schulz zu sehen. Und da mußte ich schon wieder mal ein Vorurteil über Bord schmeißen. Axel Schulz war total schlagfertig (beruflich und geistig) und hatte einen superguten Humor. Nix mit doof. Total nett, leise und witzig. Er wirkte normal, sehr souverän und ließ wunderbar passende Kommentare los. Wirklich klasse! Bei den Filmen und auch bei den Kommentaren gab es immer wieder etwas zu lachen und ratzfatz waren wir am Ende der Aufzeichnung angekommen. Aus der Regie kam ein zufriedenes: “Prima, prima, prima.”, Cordula Stratmann fragte leicht verwundert: “Wie? Nichts neu?” und es war alles ohne weitere Pannen ‘im Kasten’. Wir zogen an den ganzen Aufpassern vorbei den Weg zurück, der Garderobenmann hatte wirklich auf unsere Tasche aufgepaßt, und mit einem letzten, freundlichen “Auf Wiedersehen!” wurden wir ans Sonnenlicht zurückgelassen. Unerwartet früh, aber nach einem kurzweiligen und schönen Aufnahmetermin mit richtig guter Laune. Hat wirklich Spaß gemacht und Annemie war klasse! Sehr nett, sehr sympathisch und einfach humorvoll gut drauf. |