Wein- und Käseseminar mit Wise Guys – 2007
Köln, 13. Januar 2007, Seminarraum der Johanneskirche, Köln
Ein frühabendliches Wein- & Käseseminar fand in einem Raum der Kölner Johanneskirche statt. Der Erlös der Veranstaltung ging an MISEREOR, und damit möglichst viele Teilnehmer kamen und nicht nur Wein und Käse lockten, nahmen drei Wise Guys daran teil. Sari, Clemens und Dän waren der Leckerbissen für die Wise Guys Fans, denen Wein und Käse vielleicht egal waren. 50 Teilnehmer hatten sich angemeldet, damit war die Veranstaltung ausverkauft.
Im Raum war alles vorbereitet. Weinflaschen standen ordentlich aufgereiht auf einem Seitentisch, auf den Tischen für die Teilnehmer gab es Gläser, Brot und außerdem für jeden Gast eine Informationsliste. Die hübsch vorbereiteten Käseteller standen noch in der Küche.
Sari empfing die Gäste als eine Art Oberkellner im Seminarraum, und es ging gleich an der Tür mit dem ersten Getränk los.
Katrin Heuer, eine Sommelière, war die Fachfrau der Veranstaltung und hatte umfangreichen Kenntnisse über Wein und auch Käse.
„Kennen Sie den Unterschied zwischen Weiß- und Rotwein?“ fragte sie gleich in die Runde und erhielt nach kurzem Zögern die Antwort: „Einer ist weiß, der andere rot.“ Sie freute sich, denn auf dieser Grundlage konnte sie aufbauen und zu den wesentlich schwierigeren Fragen kommen: Was ist der Unterschied zwischen Riesling und Grauburgunder? Wie schlürfen Profis Wein? Und was hat es mit der wilden Schwenkerei auf sich?
Kompetent und humorvoll informierte sie über Weinherstellung, geschmackliche Unterschiede und die Serviertemperatur verschiedener Weinsorten. Dazu gab es jeweils Beispiele. Die Teilnehmer verglichen den Wein in Glas 1 mit dem in Glas 2, steckten die Nase schnüffelnd in Glas 3 und versuchten Unterschiede in der Farbe zu erkennen und im Aroma zu erriechen. Sari, Dän und Clemens saßen mittendrin in der Testermenge, betrachteten, schwenkten, rochen und übten in der Gruppe das laute Schlürfen.
In mehreren Durchgängen wurden verschiedene Weine miteinander verglichen, ihre jeweiligen Farben und Gerüche bestimmt und Aromen wie Pfirsich, Gras und nasses Moos herausgeschmeckt. Die Teilnehmer merkten schnell, dass es nicht günstig war, jedes Glas bis auf den letzten Tropfen auszutrinken, wenn sie ihre Urteilsfähigkeit bis zum Ende der Veranstaltung behalten wollten. Da kam Schluck für Schluck doch einiges an Alkohol zusammen. Mit ernstem Gesichtsausdruck wurde jedes Weinbeispiel gekostet, und hin und wieder zog sich ein Gesicht verstohlen zusammen, was dann Zeichen eines hohen Herbheitsgrades des Weines war, wie wir lernten.
Als die Käseteller gereicht wurden, verbreitete sich sofort dessen bis dahin in der Küche eingeschlossene Duft im Raum. Die Geschmacksarbeit wurde noch umfangreicher. Es galt verschiedene Käsesorten zuerst einzeln, dann in Verbindung mit diversen Rot- und Weißweinen zu probieren und die geschmacklichen Ergebnisse zu notieren. Zwischendurch wurden mit einem Stück Brot die Geschmacksnerven beruhigt. Rechts und links je ein Weinglas zu halten und abwechselnd aus ihnen zu trinken, sah nicht unbedingt nach genießerischem Gourmet-Lebensstil aus, war aber erforderlich, um Vergleiche ziehen zu können.
Spätestens ab Wein Nummer 7 war die Stimmung an allen Tischen sehr gelöst und heiter. Die Lautstärke im Raum stieg, alberne Bemerkungen wurden laut belacht, und Katrin Heuer stellte fest, dass es für ein seriöses Seminar ziemlich lustig zuging. Die gute Laune blieb. Ebenso die durchgehende Weinzufuhr.
Trotz allem Spaß kamen die Informationen nicht zu kurz, die Katrin Heuer sehr interessant und verständlich vermitteln konnte. Und manche Skeptiker, die zuvor schon erstaunt festgestellt hatten, dass Ziegenkäse tatsächlich lecker sein kann, wagten sich am Ende sogar an die Kombination von süß-öligem Dessertwein mit herbem Blauschimmelkäse. Das ging tatsächlich.
Am Ende der rund vierstündigen Veranstaltung gab es ein herzliches Danke an die Seminarleiterin und alle Helfer. Dann mussten die drei Wise Guys beweisen, das sie etwas gelernt hatten. In einer Blindverkostung sollten sie einen Riesling von einem Grauburgunder unterscheiden, was nicht ganz einfach war, weil beide Weißweine waren und damit nicht einfach optisch zu erkennen.
Gespannt sahen die anderen Teilnehmer zu wie Clemens, Dän und Sari die Gläser schwenkten, Weinfarben beurteilten, konzentriert rochen und nach mehreren Probeschlucken die beiden Weinsorten sicher zuordnen konnten. Außerdem zeigte sich, dass sie nach diesem Seminar dekantieren konnten, dass sie wussten, welchen Wein sie wo lagern sollten und gelernt hatten, dass sie einen nicht so guten Tropfen noch gut gekühlt an die nicht so guten Freunde ausschenken konnten.
Das Publikum applaudierte begeistert und die Wise Guys freuten sich. Vermutlich waren sie auch erleichtert, dass sie den Test vor so viel Publikum geschafft hatten.
An MISEREOR gingen 2700,- Euro Reinerlös. Danke an Karin Sander-Pietsch, für die Organisation und an Katrin Heuer, die als Wein- und Käseexpertin das Seminar leitete. Der Wein wurde von Jaques Weindepot, der Käse vom European Cheese Center zur Verfügung gestellt, der Raum von der Johanneskirche. Hups.