Weil ich gerne mit den Wise Guys für das Tanzbrunnenkonzert einen Videoclip zu den „Sonnencremeküssen“ drehen wollte, die Wise Guys aber nicht da waren, sondern tourten und Termine hatten, baute ich sie mir im März 2003 einfach nach. Als Marionetten.

Ich bin keine Marionettenbauerin, aber weil die Figuren später nur beweglich, aber nicht perfekt spielbar sein mussten, reichte eine einfache Körperkonstruktion.

Der aktuellen Bühnenkleidung im Design angepasste Kleidung nähte ich aus Stoffresten und alten T-Shirts meiner Kinder zusammen und PLING!- waren die Wise Guys da. Die echten Wise Guys ahnten von nichts.

Die Marionetten-Wise Guys bekamen einen Reisekoffer und fuhren mit meiner Familie zusammen an die holländische Küste.

Dort schien die Sonne, die kleinen Wise Guys sangen an verschiedenen Drehorten ihre „Sonnencremeküsse“, wir filmten sie dabei und Passanten blieben stehen und guckten entzückt. Wir kämpften mit Wind, Sonne von der falschen Seite, Sand auf der Kamera und den Schatten, den die Spieler im Bildausschnitt machten.

Wieder in Köln trafen wir uns mit den bis dahin immer noch ahnungslosen Wise Guys, um ihnen eine Überraschung zu zeigen. In einem ihrer Wohnzimmer setzten wir uns zusammen und starteten ohne große Erklärung den Videoclip. Völlig überrascht guckten die Wise Guys zu und staunten. Eddis kleiner Sohn zeigte auf den Bildschirm und rief freudig: „Papa!“, was mich ebenfalls sehr freute. Am Ende fragte Dän verblüfft: „Wo hast du die Puppen denn her?“ „Die gibt’s beim Kaufhof“, sagte ich, woraufhin er noch verblüffter guckte. „Nee, Quatsch“, grinste ich. „Selber gemacht.“

Der Clip wurde 2003 beim Tanzbrunnenkonzert gezeigt, danach reisten die Marionetten immer mal wieder zum Wise Guys Büro, wo Saris Schwester Elke mit ihnen themenbezogen das Schaufenster dekorierte. 

2004 drehte ich mit ihnen einen weiteren Video-Clip, diesmal zu „Nix wie weg hier“. Bei dem tauchten sie komplett ins Wasser ab, was ein kleines risiko war, ihnen aber nicht schadete.

Inzwischen hängen sie in meinem Arbeitszimmer, bewegen sich leicht im Luftzug und gucken mir beim Arbeiten zu.