Wise Guys – 01.09.2004 – Große Freiheit – Hamburg … mit Security
Die Wise Guys kündigten ein Konzert in Hamburg auf der Großen Freiheit an. Ich dachte an die Beatles, an Hans Albers und an die Reeperbahn. Menno, da wollte ich auch hin, aber Hamburg war für mich ziemlich weit weg. Und einfach so, mitten in der Woche, für ein Wise Guys Konzert nach Hamburg zu fahren, kam nicht in Frage. Viel Aufwand und hohe Kosten für ein Konzert, das ich so ähnlich auch in meiner Nähe haben konnte. Außerdem hatten die Kinder Schule. Ein bisschen bekloppt als Fan war ja OK, aber irgendwo war Schluss.
Ich schrieb das Hamburg-Konzert einsichtig ab und merkte einige Zeit später zufällig, dass der Termin in den Sommerferien lag und wir sowieso gerne als Familie nochmal nach Hamburg wollten. Hin- und Rückfahrt waren schnell geklärt, Unterkunft in der Hamburger Jugendherberge auch, und so fuhren wir als komplette Familie zu einem dreitägigen Kurzurlaub nach Hamburg. Zufällig lag das Wise Guys Konzert genau in diesem Zeitraum, aber ehrlich gesagt, wäre ich nicht zufällig in der Woche davor hingefahren. Hamburg und die Wise Guys – so was nannte man zwei Fliegen mit einer Klappe, oder so.
Damit die Mama ihre Wise Guys auf der Großen Freiheit sehen konnte, schleppte sie ihre minderjährigen Kinder mit ins Hamburger Rotlichtviertel. Aber sie verkaufte es als Bildung, denn auf der Großen Freiheit wurde Film- und Musikgeschichte geschrieben. In den 40er Jahren befand sich im der Großen Freiheit 36 das Hippodrom, ein durch die Hans-Albers-Filme berühmt gewordenes Vergnügungslokal. 1960 traten die Beatles im Kaiserkeller auf, der im Untergeschoss des Hauses Nr. 36 lag. Gleich gegenüber lag der legendäre Star-Club und nur wenige Häuser entfernt das Indra. Namen, bei denen Beatleskenner entzückt aufhorchten. Das war das Viertel, in dem die Beatles sich damals aufgehalten hatten und das sich vom Stil her seit der Zeit nicht sehr gewandelt hatte.
Am späten Nachmittag unseres zweiten Hamburgtages machten wir uns als Familie auf den Weg zum Konzert. Vorbei an Sexshops, Tabledancebars und berühmt-berüchtigten Clubs gingen wir zur Großen Freiheit 36. Mein erstes reines Zuhörkonzert seit langer Zeit, bei dem ich nicht filmte, die Choreografie studierte oder im Hintergrund arbeitete! Im mit goldener Folie ausgekleideten Schaukasten neben dem Eingang hing ein Wise Guys Plakat, das das Konzert ankündigte, und es wirkte mit diesem pompösen Hintergrund gleich viel verruchter, als sonst so simpel auf bunten Plakatwänden. Jetzt noch ein Foto mit leicht bekleideten Wise Guys daneben, und neues, sehr interessiertes Publikum hätte angelockt werden können. Zum Glück war schon ausverkauft.
Auch der Hintereingang der Großen Freiheit 36 war so gestaltet, wie sich jeder Filmregisseur den Hintereingang eines Musikclubs im Hamburger Rotlichtviertel vorstellen würde. Er war aber echt. Ein kleiner, runtergekommener Seitenweg mit Müllbehälter, Graffiti, Resten von zerschlagenen Stühlen, die wahrscheinlich von tobenden Rockmusikern im Backstagebereich gegen die Wände geworfen wurden und nun auf den Sperrmüll warteten. Selbstverständlich hatte das Metalltor keine normale Türklinke oder eine Klingel, sondern man musste von außen dagegen hämmern, bis jemand vom hohlen, metallenen Garagentorklang herbeigerufen, von innen öffnete und den Eintritt gestattete. Oder eben nicht. Superspannend. Da wir vor dem Konzert im Backstagebereich erwartet wurden, hämmerten wir und wurden sogar eingelassen.
Drinnen war alles verwinkelt und in der Einrichtung im Design authentisch zusammengewürfelt. Im Aufenthaltsraum quoll die Füllung aus mit Messern zerschlitzten, schwarzen Kunstledersitzen. Wow. Hier waren die richtig harten Rockmusiker zu Gange, das konnte man sehen. Etwas unpassend saßen mitten in der Rotlicht-Musik-Club-Szene die Wise Guys um den Tisch herum, lasen oder spielten am Computer. Das Essen am Cateringtisch sah frisch und lecker aus und die Leute, die sich darum kümmerten, waren sehr nett. Das war also das wahre Leben im Hamburger Club: Pacman auf dem Computer und Obstteller mit Melone. Naja, war ja auch A-cappella und nicht Hardrock oder Heavy metal. Hier hätte ein echter Regisseur die ersten Änderungen gemacht, um glaubhaft zu bleiben. Zumindest ein paar leicht bekleidete Damen aus dem Milieu dazwischengesetzt und eine Flasche billigen Champagner auf den Tisch gestellt.
Ich werde jetzt mal kurz mit Photoshop eingreifen, um die harmlose und unauthentische Szene etwas eindringlicher zu gestalten:
„Die frühen Wise Guys vor dem Hintereingang der Großen Freiheit 36.“ Na also, geht doch.
Der große Saal, in dem das Konzert stattfinden sollte, war mit dunkelbraun gestrichenem Holz verkleidet und strahlte eine gute Clubatmosphäre aus. Ringsherum verlief unter der Decke eine schmale Galerie, von der aus man eine gute Sicht nach unten hatte, und meine Lieblingsecke war der orangeleuchtende Eingang zu den Toiletten. Das hatte was, das auch meinem Regisseur gefallen hätte. Außerdem hätte da jeden Augenblick ein junger Paul McCartney rauskommen können, dann allerdings in schwarzweiss.
Das Konzert sollte wie üblich um 20 Uhr beginnen, der Einlass dementsprechend um 19 Uhr sein. So stand es auf allen Infos und sogar auf der Homepage der ‘Großen Freiheit 36’. Viele Zuschauer stellten sich rechtzeitig vor dem Eingang an und bildeten schließlich einen großen, aber dennoch geordneten Pulk auf der Straße. Die Security-Firma hatte vom Zeitplan allerdings nichts mitbekommen und ihre Aufpasser erst für 19 Uhr 30 bestellt. Als die endlich eintrafen, entpuppten sie sich drehbuchgerecht als schwarzgekleidete, grimmig guckende Schränke, die schon mit ganz anderen Fans fertig geworden waren. Zunächst schoben sie den bis dahin geordneten Pulk meterweit auf die Straße zurück, um ein Drängelgitter aufzustellen, dann begannen strenge Einlass-Kontrollen, bei denen manche Fans abgetastet und viele Taschen durchsucht wurden.
Hatten die Wise Guys noch gedacht, dass die Verspätung beim Einlass den Beginn eines Stehkonzertes nicht sehr beeinträchtigen würde, da die Leute innerhalb weniger Minuten im Saal wären, wurden sie von der Kiez-Security eines Besseren belehrt. Billige Türstehertypen zeigten ihre Macht, bestimmten das Tempo und zogen mit bösem Blick Plastiktrinkflaschen aus dem Verkehr. Das alles gründlich, langsam und unangenehm. Mehr als 1300 Zuschauer standen vor der Türe und wollten gerne rein, aber der Saal füllte sich nur sehr langsam.
Wir waren aus dem Backstagebereich in den Saal gekommen, was uns um die Kontrollen brachte. Allerdings fiel mir kurz danach auf, dass ich meine Tasche mit dem Fotoapparat im Hinterzimmer liegengelassen hatte. Die musste ich noch holen. Ich ging auf die Tür zu, vor der inzwischen ein sehr breiter, sehr ernst guckender Bewacher stand. „Hallo, ich müsste da mal rein“, piepste ich freundlich. „Nö“, sagte er. „Doch, ich gehöre dazu. Ich bin auch von da gekommen, aber ich habe meine Tasche oben gelassen und die würde ich gerne schnell holen.“ „Nö, hier kommt keiner rein.“ Ich überlegte kurz, ob ich ihn überwältigen könnte und dann an ihm vorbeirennen, aber meine Chancen erschienen mir verschwindend gering. „Ähm …“, überlegte ich und schlug dann vor: „Ich kann schnell nach oben gehen und bringe einen der Wise Guys mit, der dann bestätigen kann, dass es OK ist.“ „Nö. Das nützt mir nichts.“ „Wieso nicht??“ „Ich kenne die nicht.“ Ich, ziemlich verzweifelt: „Und jetzt?“ Er guckte mich an, grinste, öffnete die Tür und sagte: „Mach, dass du hoch kommst!“ Puh! Glück gehabt!
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Zwanzig Minuten nach 20 Uhr war der Saal dann fast voll. Unten standen die Leute dicht gedrängt und auch auf der Empore hatten sich Dreier- und Viererreihen gebildet. Immer noch kamen Besucher im hinteren Saalbereich dazu. Die Security hatte ihr wichtiges Werk noch nicht beendet, aber die vorhandenen Zuschauer begannen ungeduldig zu klatschen und zu pfeifen. Plötzlich ging das Saallicht aus und das Publikum reagierte mit lautstarker Begeisterung, als die Wise Guys tatsächlich erschienen. Minutenlanger, lärmender Jubel klang durch den Raum, und die Wise Guys grinsten freudig in die Menge. Vermutlich kann man nicht cool und ernst bleiben, wenn man so empfangen wird.
Ehe es richtig ruhig war, stellten sie sich kurz zusammen und begannen mit dem Ohrwurm. Sofort setzte das Publikum singend ein, und ich guckte etwas erschreckt. Das war ja viel zu leise, was da von der Bühne kam! Hatten die nur die Monitor-Boxen auf der Bühne aufgedreht, oder warum war das Volumen so schwach? Hätten die Zuschauer nur ein wenig kräftiger mitgesungen, hätten sie die Hauptdarsteller locker übertönt! Mein Platz war zwar nicht ideal, denn ich befand mich seitlich oben auf der Galerie, aber so mager durfte der Sound auch dort nicht klingen! Beim Blick ins Publikum war gut zu erkennen, dass im ersten Drittel laute Mitsingstimmung herrschte, im hinteren Teil aber Unruhe vorhanden war und gesprochen wurde. Es war nicht so, dass der Sound schlecht war, im Gegenteil, aber eben zu leise, als ob man eine CD in der heimischen Anlage nicht so laut aufdrehen möchte, weil es jemanden im Nebenzimmer stören könnte. Halbe Lautstärke war manchmal aber auch nur halber Genuss. Zum Glück war das Publikum positiv eingestellt, so dass es das Lied auch in reduzierter Lautstärke annahm und am Ende laut umjubelte.
Ohne Ansage ging es mit den Sonnencremeküssen weiter. Gleich nach den ersten gesungen Tönen ging ein freudiges „Uaaaaaah!“ durch die Zuschauermasse und es setzte wieder sofortiges Mitsingen ein. Die Besucher standen dicht aneinandergedrängt und bewegten sich leicht zur Musik. Wildes Tanzen wäre nicht möglich gewesen. Wieder gab es viel Applaus, in den sich die ersten „Lauter!“-Rufe mischten. „Hällo, Hämbörg!“ begrüßte Dän die Zuschauer und freute sich über den schönen Empfang. „Sehr freundlich, so wie wir das in Hamburg gewohnt sind.“ Dann erklärte er kurz, dass im Backstagebereich gut leserlich „Hello, Hamburg!“ an der Wand stand, wohl damit manchen Gruppen kurz vor dem Auftritt nochmal in Erinnerung gebracht wurde, wo sie sich gerade befanden. „Zum allerersten Mal ein Stehkonzert in Hamburg!“ rief er danach aus und ergänzte: „Stehkonzert heißt für uns, dass das Publikum AUCH steht.“
Die Wise Guys waren nicht zum ersten Mal zu einem Konzert in Hamburg, aber „heute endlich mal hier in diesem Viertel. Wir haben eine Riesenlust, äh …“, das Publikum platzte los und Dän vervollständigte schnell „… auf Konzert hier. Lust auf eine phantastische Show, heute hoffentlich ohne Probleme.“ Am Vortag hatten sie ihr erstes Konzert nach der Sommerpause in Oldenburg gegeben, bei dem gleich zu Anfang das neue digitale Mischpult kollabiert war und es eine Zwangspause gegeben hatte.
Dän machte seine ‚Vierer-Einteilungs-Moderation‘, bei der sich immer neue Gruppen von vier Wise Guys bildeten, bei der der fünfte nicht dazugehörte. Eine supergute Idee, auch wenn Sari protestierte, als Dän sagte: „Vier von uns laufen nicht am hellichten Tag gegen Laternenpfähle.“ „Es war dunkel!“ betonte Sari lebhaft, und Dän gab schließlich zu, dass die Laterne geleuchtet habe. Um Gerüchte um einen stockbesoffenen Sari abflauen zu lassen, kann ich, weil ich dabei war, bestätigen, dass es sich um einen Unglücksfall gehandelt hatte. Im Prinzip sprang ihm die Laterne unerwartet in den Weg, als er fröhlich und beschwingt die Straße entlanglief. So etwas kann jedem mal passieren. Um genau zu sein: Er hat zu lange lachend nach hinten geschaut und seinen Kopf erst unmittelbar vor einem Laternenpfahl wieder nach vorne gedreht.
Was für eine Nacht fetzte schon besser und etwas voluminöser los, war aber klanglich immer noch zu wenig. Um es vorweg zu nehmen: Die ganze erste Hälfte war in einigen Bereichen des Saales zu leise und die Anmoderationen dort nur mit Ruhe und Mühe zu verstehen. In den vorderen Reihen gab es für die Zuschauer keine Probleme und ihnen war alles laut genug, aber oben und hinten und sogar in den Seiten der Saalmitte gab es erhebliche Lautstärkedefizite. Das änderte sich auch in der zweiten Hälfte nur langsam, obwohl die gegen Ende deutlich lauter war. Es gab immer mal wieder Rufe nach mehr Lautstärke, aber trotzdem tobte das Publikum nach jedem Lied los und war extrem gut drauf.
Dän fragte nach, wer zum ersten Mal bei einem Wise Guys Konzert sei, und unglaublich viele Leute zeigten auf. Erstaunlich viele von ihnen hatten bis dahin nicht mal ein Lied der Wise Guys von CD gehört. Wahnsinn! Als dann die Finger der Leute hochgingen, die schon ein- oder mehrmals ein Konzert besucht hatten, stellte Dän zufrieden fest: „Das ist die Mehrheit!“, aber ich wage ihm da zu widersprechen. Das waren ungefähr gleich viele. Die meisten davon standen allerdings in den vorderen Reihen und nach hinten hin wurden die hochgestreckten Arme weniger.
Der Root Beer Rag war schnell und witzig, und ich freute mich über synchron wackelnde Köpfe. Das sieht viel besser aus, als wenn einer das gegenläufig macht. Allerdings kam Dän einmal nicht sofort rein und korrigierte das angestrengt, was dann auch wieder witzig aussah. Auch seine längeren Deckhaare, die immer noch wie ein Wischmob über ihm hin- und herflogen, sahen witzig aus. Die Neuzuschauer lachten an vielen Stellen laut und überrascht über das temporeiche Lied, so dass ich mich fragte, ob ein Konzert mit 100% erfahrenen Besuchern überhaupt erstrebenswert wäre. Da ginge dann doch viel spontaner Spaß verloren. Zwischendurch flog Eddi unerwartet die Brille auf den Boden, und am Ende drängte er den armen Sari Schritt für Schritt von der Bühne. Das Publikum hatte Spaß.
Anerkennend erwähnen muss ich, dass Sari sich den Verhältnissen in der Großen Freiheit 36 und dem Rockmusikerleben sehr schön angepasst, und eine Oberbekleidung gewählt hatte, die zwar einen wunderschönen Rotton hatte, aber mit modischen Mustern verziert war, die ganz genau wie Fettflecken aussahen. So als hätte er sich nach dem Genuss von Fritten aus der Tüte mal eben die Finger am T-Shirt abgewischt.
So gut wie noch nie, wenn ich auf Konzerten war, kam Früher an. Das Hamburger Publikum verstand genau, wie der Text gemeint war, lachte leise, sanft und locker, sobald eine Stelle kam, an der man leise, sanft und locker lachten konnte, und war einfach perfekt drauf. Außerdem fragte keiner blöde: „Wieso war früher alles besser?“ Toll! Es war richtig schön zu erleben, wie gut das Lied ankam. Bei Nix wie weg hier wurde sofort wieder mitgesungen, das Stehpublikum bewegte sich leicht reggaemäßig, und von oben sah es aus, als ob der ganze Saal in Bewegung wäre. Ein schöner, voller Chor sang die letzte Zeile „Endlich wieder Sonne tanken!“ mit, und es war einfach klasse.
Sofort ging es mit Das war gut weiter. Ich genoss das Lied, starrte dabei aber immer wieder auf Saris Frittenfettflecken und dachte grinsend: “Bei DEN Erlebnissen ist ihm das verständlicherweise völlig egal, wie sein T-Shirt aussieht!” An der Stelle, an der „die Bajuwaren jodeln“, gab es einen lauten, sehr amüsierten Aufschrei des norddeutschen Publikums, und als Sari seine Rückenpartie zeigte und die Hüften kreisen ließ, dachte ich auch nicht mehr an die Flecken, sondern johlte mit vielen anderen weiblichen Fans unflätig und freudig los. Das war die Show, die St. Pauli brauchte!
Dän begann seine nächste Moderation und mehrere Stimmen riefen schon wieder: „Lauter!“ Er fragte: „Ja wie lauter?“ „Ja, LAUTER!“ war die Antwort, und jemand ergänzte: „Viiiiel lauter!“ Dän schob die Lösung des Problems zu Igor am Mischpult und ich hoffte auf Besserung. Dass schräg über mir eine Klimaanlage mit ihrem Brummen die Ansagen von Dän laut bebrummte, war Pech, aber insgesamt musste doch mehr Volumen in den Klang zu bekommen sein. Ich war ja schon froh, dass die Leute auch unten aus dem Saal nach mehr Lautstärke riefen, denn ansonsten hätte sich ja auch herausstellen können, dass ich alleine in einem unerwarteten Akustikloch steckte oder plötzliche Hörprobleme hatte.
Ferenc bekam jubelnden Applaus und wurde schon gefeiert, als Dän mit dem Satz begann: „Das ist unser Bassist, unser Ferenc …“ Er musste eigentlich gar nicht singen. Das Leben kann so einfach sein. Er sang dann aber doch, und zwar das Lied ‚Olaf, du alter Schwede‘, wie es mir gegenüber mal ein Fan genannt hatte, der jetzt sicher ungenannt bleiben möchte. Der Originaltitel war Alter Schwede, und Ferenc war natürlich etwas zu leise. Man musste angestrengt zuhören und es war keine beeindruckend kräftige Bassstimme, die mächtig im Bauch grummelte, sondern eher eine normale Erzählstimme. Wenigstens war er recht deutlich zu verstehen. Ferenc trug diesmal keinen langen Mantel, sondern begann die Erzählung am Bühnenrand und ging erst zur Mitte, als Sari ihm dort nach der ersten Strophe einen Stuhl hinbrachte. Das fand ich sehr schön gelöst, denn es drückte aus: Eine interessante Geschichte, komm in die Mitte und erzähl weiter! Über den Blick von Ferenc, als das Ende von Olaf Johannson gekommen war, hätte ich mich weglachen können. Perfekt. Gleichzeitig entsetzt, aber auch mit dem Ausdruck: „Mist! Habe ich doch gewusst, dass das nix wird!“ Es gab langen Jubel, den Ferenc dann bewusst durch Nichtbeachtung und seinen Gang zum Getränketisch zum Versiegen brachte.
Die ersten Töne von Weil ich ein Kölner bin kamen nicht gegen den Brummton der Klimaanlage an, darum gab es den erfreuten Publikums-Erkennungs-Jubel erst bei den ersten Worten, die durch den Raum klangen. Der Lokalpatriotismus kam in Hamburg gut an und erstaunlich viele Nordlichter sangen inbrünstig im Refrain: „Weil ich ein Kölner bin“.
Noch im anschließenden Applaus griffen die Wise Guys zu den fiktiven Besen, kehrten energisch los, ein spitzer Publikums-Schrei wurde ausgestoßen und dann von vielen Zuschauern die komplette Powerfrau sehr textsicher mitgesungen. Saris T-Shirt (nein, ich erwähne die Flecken ab jetzt nicht mehr!) war etwas zu lang, so dass man nichts von seinem Bauch sehen konnte, wenn er die Arme am Ende des Refrains in die Höhe warf. Trotzdem jubelten die Massen begeistert los.
Dän erwähnte zum zweiten Mal, dass das neue Album am 8. November veröffentlicht werden würde, genau an dem Tag, an dem die Wise Guys wieder in Hamburg seien, dann allerdings in der Musikhalle. Er betonte, dass er diesen Hinweis nicht zum letzten Mal an diesem Abend gegeben habe. Mit Nur für dich ging der erste Programmteil zu Ende, und Clemens bezauberte neben seinem Gesang und dem Text durch sein verzweifeltes Gesicht und die verklemmte Körperhaltung. Seine Jacke war bis oben hin zugeknöpft, und das amüsierte Publikum lachte nach fast jedem Satz los. Immer genau dann, wenn es passte. Perfekt! Nach den letzten Tönen erschallte der Riesenlacher und unter begeistertem Applaus und lauten Pfiffen gingen die Wise Guys ab in die Pause.
Als sie wiederkamen, hatten sie schwarze Sachen an, durch die es noch stärker auffiel, dass die dunklen, teilweise abgeblätterten Säulen auf der Bühne dringend einen neuen Anstrich benötigten. Die Wise Guys sahen frisch und gut dagegen aus, während man sonst neben frisch gestrichenen, glänzend schwarzen Säulen auch schon mal blass und abgenutzt aussehen kann. War aber vielleicht auch extra vom Veranstalter so gewollt, damit auch die abgewracktesten Musiker neben diesen Säulen gut wegkamen. Wobei ich keinesfalls behaupten will, dass die Wise Guys das nötig hätten!
Mädchen lach doch mal war dran, das Publikum sang fröhlich mit, und die ‚Trommeln‘ von Eddi und Sari waren mehr zu erahnen, als zu hören. Wie gut, dass das Publikum so extrem gut drauf war und viele das anscheinend als gegeben hinnahmen. Einige Neuhörer werden leider gedacht haben, dass A-cappella eben leise sein muss, was aber gar nicht stimmt. Wenn man schon mit Mikrofonen singt, darf man das auch merken und den Sound verstärken lassen.
Dän sagte an, dass das nächste Lied von allen fünf Wise Guys gesungen würde und erwähnte gerade noch: „Das ist ein Lied, das bei den Frauen …“ da wussten die meisten Zuhörer schon, um was ging, und jaulten begeistert auf. Die Chocolate Chip Cookies ließen Frauenaugen aufblitzen und die Herzen schneller schlagen. So nahe an der Reeperbahn wurde jeder Blick auf ein paar Zentimeter Brust bei Clemens oder ein sinnliches Hüftwackeln bei Sari sehr passend mit lautem Geschrei quittiert. Völlig enthemmte Aufschreie gaben viele Frauen dann endgültig von sich, als Ferenc von seinem luftdichten Behälter sang, und vermutlich werden die in den Nachbarhäusern auf den Tischen tanzenden Tabledance-Damen sich neidvoll über die wackelnden Wände gewundert haben. Clemens nahm es nach dem langen Endapplaus mit Fassung und kommentierte: „Kekse sind’s, was Frauen bewegt. Das hat uns auch überrascht.“
Wunderbar auch, wie resigniert er beim anschließenden Zu spät die Hemdknöpfe wieder schloss, die er vorher bei den Cookies bereitwillig geöffnet hatte. Sari war über den gesungenen Text völlig am Ende und erntete Lach- und Jubelstürme mit seinem verzweifelten „Oh no, oh no, oh nohoooh!“ Einfach supergut! Aber ich mag das Lied ja sowieso total gerne, obwohl es eine so niederschmetternde Textaussage hat. Gegen Schluss hatten die Sänger nur noch langsame Bewegungen drauf und waren sichtlich fertig mit der Welt. Sie konnten einem fast leidtun. Aber nur fast. Als Trost bekamen sie eine Plüschente auf die Bühne geworfen, die sich nachher aber als Geschenk für die Techniker herausstellte.
Bei rotem Licht ging es mit Die Bahn kommt weiter, und sofort ab den ersten Tönen wurde vom Publikum mitgesungen. Eigentlich bin ich nur begrenzt für lautes Mitsingen, weil es entsetzlich sein kann, wenn neben einem ununterbrochen die Leadstimme mitgesungen wird und der schöne Wise Guys Klang brutal gestört wird, aber das Mitsingen gerade bei diesem Lied war unerwartet schön. Ein sanfter, unterstützender Mädchenchor begleitete Dän und machte das Lied noch eindringlicher als es sowieso schon war. Wirklich wunderschön! Nebenbei zeigte die text- und melodiesichere Begleitung von so vielen Stimmen, dass das Lied für sehr viele Hörer eine Bedeutung hatte. Sag ich doch schon immer, dass das ein wirklich großartiges Stück ist!
Dän zitierte danach: „Im falschen Film, von einem schlechten Regisseur … Das dachten wir auch, als wir vor Jahren in Crocodile Dundee waren“, und Clemens platzte lachend los, während die Zuschauer etwas verblüfft seinem unerwarteten Heiterkeitsausbruch zusahen. Immer noch etwas leise, aber in der Aussprache gut zu verstehen war Du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf. Das Publikum war übrigens den ganzen Abend über während der Ansagen und bei leisen Liedstellen auffallend ruhig, um alles mitzubekommen. Disziplin durch geringere Lautstärke – das war auch eine Möglichkeit, ein aufmerksames Publikum zu bekommen.
Unnötig zu erwähnen, dass das Publikum inzwischen nach jedem Lied völlig begeistert jubelte und allerbester Stimmung war. „Auch dieses Lied wird auf der neuen CD sein“, betonte Dän abschließend und grinste: „Ich kann es nicht oft genug erwähnen.“ Hilfreich fragte jemand aus dem Publikum: „Wann kommt die raus?“ „Am 8. November“, ergänzte Dän und nickte freundlich, „Danke, der Nachfrage!“
Wo der Pfeffer wächst war der Titelsong der neuen CD, und Dän war im Zwischenteil super aggressiv. Es gefiel mir sehr und ich grinste breit und zufrieden zur Bühne. Supertoll. Vielleicht besonders darum, weil Dän meistens so ruhig und beherrscht wirkte, dass man ihm diesen Gefühlsausbruch gar nicht zutraute und der darum doppelt intensiv wirkte. OK, war ja nicht echt, sondern nur ein Lied, aber ein verdammt gutes. Das fanden auch die Zuschauer, die laut klatschten, riefen und gellend pfiffen.
Mitten in den Lärm hinein begannen die Wise Guys Sing mal wieder und die tobenden Publikumsäußerungen wurden in vorbereitete Bahnen gelenkt. Eddi fiel die Brille schon wieder bei einer heftigen Bewegung aus dem Gesicht. Kurz danach besaß er die Unverschämtheit nach seiner ersten Frage: „Geht’s euch gut?“, die mit einem donnerndem „Jaaa!“ beantwortet wurde, ein: „Ich hör nix! Geht’s euch GUUUUT?“ folgen zu lassen. Als wäre es nicht das Publikum, dass die ganze Zeit über mit knapper Lautstärke leben musste. Aber die zweite Antwort war tatsächlich noch einige Phon lauter. Ohne zu zögern sang das Publikum danach die vorgegebenen Melodiefolgen mit und war superlaut. Eddi stöhnte ein begeistertes: „Ihr seid geil!“ und befand sich dabei drehbuchgerecht mitten in St. Pauli.
„Wo wir gerade dabei sind …“, schlug Dän vor und schnippte auffordernd als Beginn von King of the road. Dann setzte er mit seinen ersten Basstönen ein, und war dabei kaum zu hören. Wie blöd! Inzwischen war der Sound noch nicht ideal, aber zumindest deutlich kräftiger geworden, und jetzt fehlte ausgerechnet die Verstärkung seines Handmikros. Mit schwachem Bass im Hintergrund, der eigentlich ein kräftiges Fundament geben sollte, ging es durch das Lied, das aber trotzdem sehr gut ankam.
Der Jubel am Ende der Lieder hieß übrigens nicht, dass der Sound perfekt war, sondern, dass die Wise Guys trotz der Lautstärkeprobleme, die es in einigen Teilen des Saales gab, eine tolle Show machten, die bei einem wunderbaren Publikum klasse ankam.
Mit lautem Zuruf wünschte sich ein männlicher Zuschauer: „Kinder find ich nicht so toll!“, woraufhin Dän ein wenig fragend in die Richtung blickte und antwortete: „Tja, das ist ja nicht MEIN Problem!“ Stattdessen gab es Deutscher Meister, den die Hamburger auch mitsingen konnten und bei dem sich viele Hände nach oben streckten und im Rhythmus hin- und herschunkelten.
Viel Applaus am Ende, die Wise Guys gaben die La Ola Welle vor und gingen als pfeifender Spielmannszug von der Bühne ab. Hamburg rief nach Zugabe und das erstaunlich schnell. Nicht so gemütlich mit Pausen dazwischen „Zuh – gaah – beeeeh! … Zuh – gaah – beeeeh!“, sondern in doppeltem Tempo: „Zu-ga-bee! Zu-ga-bee! Zu-ga-bee!“ Ich hatte gehört, die Norddeutschen wären zurückhaltend, aber davon war nicht viel zu merken. Netterweise hatte der Zugabe-Ruf auch noch einen leichten Hamburger Akzent, so dass es eher wie „Zu-goh-beeh!“ klang. Wunderbar!
Die Wise Guys reagierten sofort und brachten als Zugobeeh Live and let die. Eigentlich extrem passend für die Große Freiheit, weil es ein Spätwerk von Paul McCartney war, der in diesem Gebäude mit seinem Frühwerk begonnen hatte, aber das fiel mir erst nach dem Konzert ein. Der große Augenblick ging also an mir vorüber, ohne dass ich die Zusammenhänge der Jahrzehnte sah. Sehr fasziniert verfolgten die Zuschauer die wechselnde Choreografie und ließen sich von den ebenfalls wechselhaften Stimmungen mitreißen. Beim Stroboskoplicht gaben sie überwältigt Szenenapplaus, und als Eddi über den Bühnenrand Kontakt mit dem Publikum aufnahm, reagierten sie ausgelassen. Toll! Hamburg zeigte Tempo und klatschte nach dem Lied schon wieder sehr schnell und kein bisschen müde.
Die Wise Guys, die die Bühne inzwischen wieder verlassen hatten, kehrten zurück und brachten Rasier dich. Das war wieder eines meiner Grinselieder. Ich liebte es. Ferenc und Sari sangen sich zuckersüß an, Eddi und Clemens waren so ernsthaft um die Musikbegleitung bemüht, und alles zusammen war einfach die perfekte Zugabe. Ferenc ließ Sari wie geplant bei der zweiten Umdrehung los, und der stürzte zum Getränketisch und begann das Wasser aus einer der Plastikflaschen hektisch in zwei Gläser zu schütteln, um sie zu leeren. Es dauerte ziemlich lange und im musikalisch letztmöglichen Moment stürzte er auf Ferenc zu und haute ihm die Flasche mit lautem Knall mitten auf den Schädel, woraufhin Ferenc nach der Plüschente griff und sie nach Sari warf, der sich allerdings schon auf dem Weg zu Eddi befand, ihm die Flasche ebenfalls auf den Kopf knallte, obwohl der ja nun völlig unbeteiligt war, und sie dann in hohem Bogen auf die Mitte der Bühne warf. Alles war schnell, laut, hektisch und beendet, ehe man es richtig begreifen konnte. Das Publikum tobte los, die Wise Guys kamen nach vorne, verbeugten sich, und Eddi fiel die Brille zum dritten Mal von der Nase und auf den Boden. Sollte er sie ab jetzt vielleicht lieber mit Hilfe von zwei dicken, roten Einweckgummis hinter den Ohren festklemmen? Das könnte helfen und sähe nicht mal so schlecht aus.
Schon wieder gingen die Wise Guys ab und das Publikum forderte sie energisch zurück. Mit Jetzt ist Sommer ging es dann noch einmal richtig ab, und praktischerweise stand das Publikum ja schon, bewegte sich rhythmisch und klatschte mit. Es war eine tolle Stimmung und die allerbeste Laune im Saal. Im Anschluss an den großen, letzten Applaus setzten die Wise Guys mit der Ohrwurm Reprise ein und natürlich machte das Publikum mit und wiederholte den Refrain, auch als die Wise Guys die Bühne verlassen hatten. Ich sah keinen, der sich vom Platz rührte, um schon mal zur Garderobe zu gelangen. Alle sangen laut mit und warteten auf das Wiedererscheinen der Hauptdarsteller. Natürlich ließen die sich bei diesem lauten Gesang nicht lange bitten und kamen nach einigen Refrainrunden wieder raus, setzten ein und sangen dann die letzte Strophe. Ein sehr schöner Abschluss, den das nicht nur zufriedene, sondern sehr begeisterte Publikum dann auch als Schluss des Konzertes akzeptierte.
Der Afterglow war ziemlich voll, und die Wise Guys sangen, wie vorher versprochen, noch eines der neuen Lieder für die Besucher. Leider wurde im Saal lautstark die Anlage abgebaut und es standen viele Menschen um die Wise Guys herum, so dass in den hinteren Reihen so gut wie nichts zu verstehen war. Aber irgendwie passte das ja zum ganzen Konzert. Das Lied hieß Hallo, Berlin! und von den Strophen war akustisch bis hinten nicht viel zu hören. In meiner Nähe bog sich ein junger Mann mit der Hand die Ohrmuschel nach vorne, um einige schwache Schallwellen damit einzufangen, aber sein konzentriert-fragender Gesichtsausdruck zeigte, dass er wohl nicht sehr erfolgreich war. Als die vorderen Leute klatschten, wussten die hinteren, dass das Lied zu Ende war. „Hast du was verstanden?“ fragte eine Frau neben mir ihren Begleiter, und der antwortete: „Nee, hin und wieder wurd’s mal lauter. Es ging um Berlin.“
Die Security hatte schon länger versucht, die lästigen Besucher aus dem Raum zu bekommen, und einer der Schränke war inzwischen ziemlich verzweifelt und hörte sich an, als würde er gleich losheulen: „Jetzt ist Schluss! Alle raus!“ Wahrscheinlich wartete seine Frau mit der Uhr in der Hand auf ihn und machte größten Ärger, wenn er mit der unglaubwürdigen Ausrede „Die wollten einfach nicht gehen!“ von der Arbeitsstelle so nahe an der Reeperbahn nach Hause kam. Keiner wollte die Tränen des Securitymannes hervorlocken und so verließen dann sowohl die letzten Zuschauer, als auch die Wise Guys das Gebäude.
Fazit: Ein sehr schönes Konzert, das leider auf meinem Platz fast durchgehend zu leise war und zu wenig Volumen für einen richtig guten Sound hatte, das aber vom Konzert her, der Liedreihenfolge und dem Einsatz der Jungs überzeugend war. Außerdem gab es ein wirklich tolles Publikum, das man sich bei jedem Konzert wünschen würde. Zu-go-beeh!, wie der Hamburger sagen würde. Die nächste Gelegenheit ist übrigens der 8.11.2004, wenn die Wise Guys in der Hamburger Musikhalle sind, genau an dem Tag, an dem ihre neue CD in die Geschäfte kommt. Falls das noch keiner erwähnt hat.
Ohrwurm
Sonnencremeküsse
Was für eine Nacht
Root Beer Rag
Früher
Nix wie weg hier
Das war gut
Alter Schwede
Weil ich ein Kölner bin
Powerfrau
Nur für dich
Mädchen lach doch mal
Chocolate Chip Cookies
Zu spät
Die Bahn kommt
Du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf
Wo der Pfeffer wächst
Sing mal wieder
King of the road
Deutscher Meister
Live and let die
Rasier dich
Jetzt ist Sommer
(Ohrwurm Reprise)
Hallo, Berlin! (Afterglow)
Extrem gut waren auch die Rockhousebrothers, die danach in einer Kneipe mit Bass, Gitarre und Schlagzeug eine klasse Show machten. Neben der wirklich guten Musik, die sie mit nur drei Instrumenten und ihren Stimmen machten, sahen sie auch noch gut aus, waren lässig, cool und sehr sympathisch. (Hier kennengelernt, später waren die Rockhouse Brothers als Vorgruppe bei großen Wise Guys Konzerten im Tanzbrunnen und in München dabei.)
Dass die tolle Hamburger Jugendherberge um 2 Uhr in der Nacht komplett schließt und damit die dort eingecheckten Jugendlichen, die nicht rechtzeitig da sind, zwingt, bis zur morgendlichen Öffnung um 6 Uhr 30 in St. Pauli auf der Straße herumzuhängen, halte ich für etwas seltsam. Wir hatten unsere Kinder nach dem Konzert zur Jugenherberge gebracht, um selber nochmal zum Nachafterglow und den Rockhouse Brothers zu gehen. Um kurz vor 2 Uhr mussten wir einen Sprint einlegen, um rechtzeitig vor der Schließung wieder da zu sein. Schlüssel gibt es auch für erwachsene Eltern nicht. Dafür hat die Jugenherberge aber eine der schönsten Aussichten auf den Hamburger Hafen.