WG Konzertberichte

Wise Guys – 19.09.2000 – Philharmonie – Köln … zweiter philharmonischer Abend

Es war der zweite von zwei Konzertabenden der Kölner Philharmonie. Im Foyer traf sich ein sehr gemischtes Publikum, aus dem der „typische“ Wise Guys-Fan nicht herauszufinden war. Alle Alter- und auch Gehaltsklassen waren vertreten. Strickjacke stand neben Glitzertopp, und es schlenderten auffällig viele Mutter-Tochter-Kombinationen herum. Die Türen gingen auf, und während sich auf der Bühne ein Butler um das Befestigen der Programmzettel bemühte, füllte sich der Konzertraum. (Und es gehen schon eine Menge Leute rein!)

Die Wise Guys starteten mit Besserwisser, dem neuen Lied für die Wissenschaftsshow mit Ranga Yogeshwar, die im nächsten Monat starten wird. Leider war der Ton sehr hallig, den gab’s schon besser. Vielleicht lag es aber auch an unseren seitlichen Sitzplätzen. Das Lied war klasse, und wer hat sich nicht schon mal gefragt, warum grünes Shampoo weißen Schaum ergibt? Griechischer Wein und Nein, nein, nein waren bewährt gut und kamen auch gut an.

Danach Sari mit einem lange nicht mehr gehörten “portugiesischen” Lied. Keine Ahnung, ob der Titel wirklich Geh nur ja nie in die Bar da heißt, aber es war sehr, sehr schön. Von Sari leicht und klar gesungen, mit wunderbarer Hintergrundbegleitung und sehr harmonisch rund. Dazu dann ein jazzig hingetupftes Trompeten-Solo ganz ohne Trompete … Eines der beiden Highlights des Abends! „Fafaya …“ Als neues Stück der Tango Das darf doch nicht wahr sein mit supercooler Choreografie. Das Stück hat mich aber noch nicht überzeugt. Da gab es noch eine Differenz zwischen Text, Gesang von Ferenc und Hintergrundstimmen.

Dafür war dann Parfum wieder sehr schön und ich finde immer gut, wenn nicht gelacht wird. Es ist nämlich wunderschön arrangiert. Ohne dich wieder sehr gut und mit viel Drive gebracht. Gefällt mir sehr. Die besten Anmachsprüche von Sari in Willst du mit mir gehen. Der kann sich ja superlässig bewegen! Klasse! Für die überzeugend gute Mimik und Darstellung gab es extra Applaus. Zur Lage der Nation kam gut an, aber irgendwie schüchterte die Philharmonie-Atmosphäre das Publikum ein, und es wurde erst gar nicht, dann nur zögernd mitgeklatscht. Die Zuschauer kamen überhaupt an diesem Abend nicht so gut aus sich raus und die Stimmung war zwar gut, aber etwas gedämpft.Dän, wie immer, mit einfach guten Anmoderationen, und auch Eddi, Sari und Clemens kamen mit ihren Kurz-Moderationen gut rüber.

Nach der Pause das FC-Lied Heldensage, ganz echt mit FC-Schals, Zu schön für diese Welt, Frühlingslied, When I’m 64. Alle sehr schön. Dazwischen endlich mal wieder eine Ballade Bleib wie du bist.

Sexbomb mit Ferenc im Glitzerfrack war diesmal nicht so überzeugend. Das Publikum reagierte teilweise sehr zögernd, und Dän hatte Ferenc vorher auch nicht gnadenlos fertiggemacht, so dass der richtige Beschützerinstinkt für den lieben, netten, unterdrückten Bass noch nicht geweckt war. Außerdem störte auch die seriöse Atmosphäre in der Philharmonie. Irgendwie johlt man da nicht so gerne.

Root Beer Rag in rasantem Tempo, kam mir noch schneller als sonst vor, war auch wieder ganz klasse. Ebenso wie Mädchen, lach doch mal und Schlag mich, Baby

Als Zugaben sehr gut gebracht: Köln ist einfach korrekt, Ich will keine a-cappella und GoldenEye. Der Beifall am Schluss war sehr schön und insgesamt war es auch ein gutes Konzert, auch wenn die Stimmung etwas gedämpft blieb, was etwas typisch für die Philharmonie ist. Für den geringeren Anteil der “Neuhörer” war es bestimmt ein sehr guter Abend. “Vielhörer” ziehen wahrscheinlich einen Pantheon-Abend vor.

More than word”. Das war dann das andere Highlight. Traumhaft schön schwebten die Töne durch den Raum und es stimmte einfach alles! Ein sehr schöner Ausklang.

Der sonst übliche Afterglow fiel wegen der vielen Leute leider aus und die Zuschauer wurden, wie Dän vorher ankündigte, „von den Philharmonie-Mitarbeitern freundlich aus dem Foyer gekehrt“. (Übrigens habe ich mindestens 5 Konzerte gebraucht, bis ich das “Beugen des Hauptes in Trauer” kapiert habe! Bis dahin sah ich immer erstaunt auf die Bühne und fragte mich, wer nun blöd ist…)

Griechischer Wein
Genurjanie Indiebarda
Das darf doch nicht wahr sein
Parfum
Ohne dich
Willst du mit mir gehn
Zur Lage der Nation
Heldensage
Zu schön für diese Welt
Frühlingslied
When I’m 64
Bleib, wie du bist
Sexbomb
Root Beer Rag
Mädchen, lach doch mal
Schlag mich, Baby!
Köln ist einfach korrekt
Ich will keine A-cappella
Golden Eye
More than words